Bio-Tattoo | ||
Der dahinter liegende Gedanke ist der, dass im unteren Bereich der Oberhaut (Epidermis) sich ständig neue Zellen bilden, die nach außen gedrängt werden. Im Verlaufe dieses Prozesses verhornen diese und bilden die äußerste Hornschicht, bevor sie von nachfolgenden Zellen verdrängt werden und abschuppen. Die Farbe der Bio-Tattoos soll in die untere Schicht der Epidermis eingebracht werden. Der Erneuerungsprozess der oberen Epidermis transportiert der Theorie nach die Pigmente an die Oberfläche und damit aus dem Körper heraus Wenn aber der "Tätowierer" (meist sind es Mitarbeiter in Kosmetik-Studios) aber nur Bruchteile von Millimetern tiefer sticht, entstehen keine abbaubaren, sondern dauerhafte Tätowierungen. Das ist für den Kunden dann natürlich eine sehr unangenehme, weil nicht geplante Veränderung seines Hautbildes. In Gerichtsurteilen wurden dementsprechend auch schon entsprechende Urteile zu Lasten des "Bio-Tätowierers" gefällt (zuletzt OLG Karlsruhe, Az.7 U 125/08: "Verschwindet ein Bio-Tattoo nicht wie versprochen nach drei bis sieben Jahren, muss die Firma Schadenersatz leisten"). Die Qualität eines Bio-Tattoos ist zudem nicht mit der eines gut gemachten professionellen Tattoo zu vergleichen. Im Unterschied zu Bio-Tattos dringen bei einer temporären "Tätowierung" (engl.: paint-on tattoo) die Farblösungen nicht tief in die Haut ein. Es handelt sich lediglich um eine kosmetisch-dekorative Veränderung der Hautoberfläche. Beispiele dafür sind Temptus/Fun Tattoos und Henna-Tattoos. Beim Temptu (Temporary Tattoo)/Fun Tattoo handelt es sich um eine ursprünglich vom New Yorker Zuckerman entwickelte Spezialfarbe. Es war die erste Farbe dieser Art, nachdem sich bei Dreharbeiten zu dem Film "Tattoo" herausgestellt hatte, dass herkömmliche Schminke den Anforderungen der Maskenbildner nicht gewachsen war. Das "Tattoo" sollte echt aussehen und zudem möglichst griff- und wischfest sein und nicht jeden Tag erneuert werden müssen. Ein Temptu lässt sich leicht auftragen, ist griff- und wischfest, airbrushbar, wasserfest und hält mehrere Tage bis zu einer Woche. Die Temptufarben sind zwar wasser- und seifenfest, lösen sich aber durch die Talgproduktion der Haut, daher hängt es auch vom einzelnen Hauttyp ab, wie lange das Temptu hält. Temptus lassen sich mit Alkohol oder Öl sofort wieder entfernen, sind meistens dermatologisch getestet und ungiftig, sollten jedoch nicht in Augennähe oder auf entzündeter Haut verwendet werden.
Analog
dazu finden sich auch sogenannte Henna-Tattoos,
die ebenfalls nicht in die Haut gestochen, sondern aufgemalt werden. .
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